Brot und Enten
2023



Im Projekt Schaukasten 4 des Starnberger Museums zeigt Judith Egger ihre Videoarbeit „Brot und Enten“ im oberen Stockwerk zusammen mit einer Requisite aus dem Video - dem Brothut. Im Video sieht man Ihren vergeblichen Versuch mittels eines Brotkostüms mit den Wasservögeln im Starnberger See in Verbindung zu treten. Gleichzeitig wird im Schaukasten selbst eine Live-Performance mit Klang und diversen Utensilien stattfinden bei der sie im weitesten Sinn Kontakt zum See aufnimmt.
Nach einem erfolgreichen ersten Jahr setzte das Museum das Projekt Schaukasten 4. im Jahr 2023 mit einer zweiten Staffel von Ausstellungen fort. Zwölf Künstlerinnen und Künstler aus der erweiterten Region sind eingeladen zur Fortsetzung der besonderen Ausstellungsreihe. Präsentationsort und Gegenstand der Auseinandersetzung bleibt das älteste Museumsmöbel des Museum Starnberger See – eine Vitrine, die zur Erstausstattung des Museums wohl um 1913 angefertigt wurde. Sie trägt bis heute ein Schild in verschnörkelter Schrift: Schaukasten 4. Diesen Namen trägt auch das Projekt. Monatlich wechselnd, werden jeweils Werke einer Künstlerin oder eines Künstlers in das wunderbare alte Möbelstück einziehen, denn Heimat, das ist nicht nur Gestern, sondern auch Hier und Jetzt.

Judith Egger hat im Gespräch erzählt, daß sie mit den Wasservögeln ins Gespräch kommen wollte. Dafür hatte sie den Hut mit dem Brot aufgesetzt. Die Enten hat es nicht interessiert.
Eine Begegnung zwischen Frau und Wasservögeln im Starnberger See um sieben Uhr morgens. Die Frau trägt einen Brothut und einen Brotumhang und nährt die Vision, daß die hungrigen Enten sie anfallen und Ihr den Hut vom Kopf fressen. Am Ende schwimmt sie den gleichgültigen Enten nach - ein mißglücktes Experiment. Die Frage stellt sich: Wer füttert hier wen? Wer hängt von wem ab? Die geheimnisvolle Beziehung von Brotfrau und Tieren bleibt offen.
Auf dem Schrank liegt ein Hut, der statt mit Blumen mit Semmeln dekoriert ist (...) Die Künstlerin steigt in das Möbelstück und kratzt auf den Saiten rum. (...) Man wartet geduldig, daß irgendetwas passiert. Vergeblich.
Ausstellungen
kuratiert von Elisabeth Carr, Ulrike Prusseit, Katja Sebald und Benjamin Tillig